9. Juni 2023, 19.30 Uhr (Werkeinführung 18.45 Uhr)

Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 1, Hamburg

Hommage an Erwin Schulhoff

im Rahmen der Kammermusikreihe "RE-NAISSANCE"


Erwin Schulhoff zusammen mit der Choreografin Milča Mayerová, 1931
Erwin Schulhoff zusammen mit der Choreografin Milča Mayerová, 1931

Mit

Eva Maria Thiébaud Flöte

Isabelle Fleur Reber Bratsche

Lémuel Grave Klavier

Tobias Grove Kontrabass


„'Da nimm‘, sagte er zu mir und reichte mir ein Paket. Es waren darin zwei Tabletten Schokolade. So promovierte mich Dvořák zum Musikanten.“ Als Siebenjähriger kommt Erwin Schulhoff 1901 zu dem Komponisten Antonín Dvořák. Nicht dass dieser Wunderkinder besonders gemocht hätte, sein musikalisches Urteil führt jedoch dazu, dass Schulhoff gefördert wurde - zunächst in seiner Heimatstadt Prag. Früh komponiert er, seine Mutter lässt seine ersten Werke drucken. Er studiert in Köln Klavier und Komposition, geht zu Max Reger nach Leipzig, lässt sich in Paris durch Debussy inspirieren, nimmt Einflüsse von Impressionismus und Spätromantik auf. In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg entstehen seine ersten großen Kompositionen, beeinflusst von Dadaismus und Alban Berg. Schulhoff sucht nach Wahrhaftigkeit in der Musik und findet sich in einzigartiger Weise wieder zwischen Dadaismus und Zwölftontechnik, Jazz und tschechischer Tradition.

 

Zu Beginn der 30er Jahre vertont Schulhoff das "Kommunistische Manifest", verdingt sich im für jüdische Musiker eng gewordenen Europa als Pianist beim tschechischen Radio. Für eine Ausreise kommt die neu erworbene sowjetischen Staatsbürgerschaft zu spät. 1941 wird Schulhoff als Bürger des jetzt feindlichen Staates in Prag verhaftet. Er stirbt in der bayerischen Festung Würzburg am 18. August 1942 durch mangelhafte Versorgung an den Folgen einer Tuberkulose.


PROGRAMM

 

Erwin Schulhoff, Concertino für Flöte, Bratsche und Kontrabass

 

Andante con moto 

Furiant. Allegro furioso 

Andante 

Rondino. Allegro gaio

 

Maurice Duruflé, Prelude, recitatif et variations, Op. 3 

 

Miguel del Águila, Malambo 

 

Pause

 

Erwin Schulhoff, Sonate für Flöte und Klavier

 

Allegro moderato

Scherzo

Aria

Rondo Finale

 

Karl Philipp Emmanuel Bach, Quartett A-moll Wq 93

 

Andantino

Largo

Allegro assai


Tickets:

VVK: 17 Euro zzgl. Kassengebühren
Konzertkasse Gerdes / 040 – 44 02 98


Abendkasse: 20 Euro / erm. 15 Euro
Ermäßigung hat ihre Gültigkeit für Studenten und Menschen mit Behinderungen und Sozialhilfeempfänger unter Vorlage des entsprechenden Nachweises.

 

Reservierung:
per E-Mail info@tsaal.de


In Kooperation mit der DFG Cluny e.V.